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17
03
2020
Richtig Sitzen am Arbeitsplatz

Sitzen ist das neue Rauchen – drei klassische Fehlhaltungen beim Sitzen

Sitzen ist das neue Rauchen. Diesen Satz hört man in letzter Zeit immer öfters. Denn Sitzen verursacht jetzt schon sehr viele Beschwerden.  Der Fakt, dass der Mensch für langes Sitzen nicht unbedingt gemacht ist, dürfte wohl den meisten bekannt sein. Immer mehr kommt man aber drauf, dass der Mensch nicht nur nicht für das Sitzen gemacht ist, sondern dass zu langes Sitzen auch wirklich gesundheitsschädigend ist.

Nicht zuletzt durch das Buch „Sitzen ist das neue Rauchen“ ist dieses Thema auch in den Medien bei uns präsent geworden.

 

„Sitzen ist das neue Rauchen“

 

In den letzten 20 Jahren hast sich das Sitzen in der Liste der gesundheitsgefährdenden Faktoren weltweit weit vorne eingeordnet.  Die WHO stuft körperliche Inaktivität – also zu viel Sitzen – mit mehr als 3 Millionen Todesfällen pro Jahr als heute als viertgrößte der vermeidbaren Todesursachen ein.

 

Durchschnittlich sitzen wir mehr als sieben Stunden pro Tag

Laut DKV Studie (Deutsche Krankenversicherung) verbringt jeder Deutsche im Schnitt mehr als sieben Stunden pro Tag im Sitzen.  Die meiste Zeit dabei am Schreibtisch, vor dem Computer und vor dem Fernseher. Folgen sind ein erhöhtes Risiko insbesondere für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen und Beschwerden am Bewegungsapparat.

Insgesamt bewegen sich die Menschen heute viel weniger als früher. Nur 45% erreichen die WHO Empfehlung von 150min Bewegung/Woche. Dabei ist selbst diese ist eher niedrig angesetzt.

 

„Menschen sind nicht fürs Sitzen gemacht“

 

Wenn man Menschen im Büro oder bei der Arbeit im Sitzen beobachtet, können vor allem drei klassische Fehlhaltungen regelmäßig festgestellt werden.

 

Drei klassischen Fehlhaltungen beim Sitzen:

 

  • Sitzen mit rundem Rücken
  • Sitzen mit überstrecktem Rücken
  • Sitzen mit hochgezogenen Schultern

 

Hochgezogene Schultern beim Sitzen

Rundrücken beim Sitzen

Überstreckter Rücken beim Sitzen

 

 

Oft wird bei der Arbeit im Sitzen auch zwischen den Fehlhaltungen gewechselt. Durch diese Fehlhaltungen können folgende Beschwerden auftreten:

 

Klassische Beschwerdebilder durch zu langes Sitzen

Ein paar Beispiele:

 

  • Verklebte Faszien
  • Verspannter Rücken
  • Nackenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Schmerzen im Kiefergelenk

 

Weitere Beschwerden, die durch die vom Sitzen bedingte Kompensation der Muskulatur des Körpers auftreten können.

 

  • Knieschmerzen
  • Platt-Senk-Spreizfuß
  • BWS Schmerzen
  • Tennis Ellbogen
  • Schulter Impingement

 

Die Folgen schlechter Haltung:

 

Muskulär entstehen 3 Hauptprobleme durch zu langes Sitzen:

 

  1. Der Gesäßmuskel und die tiefen Bauchmuskeln werden deaktiviert und abgeschwächt
  2. Der Hüftbeuger ist überaktiviert und verkürzt
  3. Die Rückenmuskulatur (Rückenstrecker) wird im Bereich der Lendenwirbelsäule ebenfalls überaktiviert

 

  1. Der Gesäßmuskel und die tiefen Bauchmuskeln werden deaktiviert und abgeschwächt

 

Sie sollten einmal probieren im Sitzen Ihre Gesäßmuskulatur anzuspannen. Das ist wirklich schwer möglich. Falls es Ihnen gelingen sollte, werden Sie es bestimmt nicht für lange Zeit schaffen.Dadurch, dass sich die Gesäßmuskulatur praktisch nicht aktivieren lässt, schwächt sie ab und verkümmert. Um jetzt die Wirbelsäule in der richtigen, Haltung zu stabilisieren muss die Rumpfmuskulatur stark arbeiten.  Diese wird dabei aber irgendwann ermüden und das System kollabiert.

 

  1. Der Hüftbeuger ist überaktiviert und verkürzt

 

In der sitzenden Haltung ist der Hüftbeuger automatisch in einem verkürzten Zustand. Die dortigen Faszien und die Muskulatur sind dadurch in einem ständigen Spannungszustand was zu einem Ungleichgewicht im Rumpf und den damit verbundenen Haltungsproblematiken führt.

 

  1. Die Rückenmuskulatur (Rückenstrecker) wird im Bereich der Lendenwirbelsäule ebenfalls überaktiviert

 

Im Sitzen wird der Rumpf anders stabilisiert als im Stehen, dadurch werden auch andere Muskeln angesteuert.  Durch das Sitzen auf den Sitzbeinhöckern wird die Gesäßmuskulatur praktisch nicht gebraucht und auch die tiefe Bauchmuskulatur wird deaktiviert. Das führt dazu, dass diese beiden für die Haltung sehr wichtigen Muskeln auf die Dauer abschwächen. Im Gegenzug werden Hüftbeuger und Rückenstrecker überaktiviert. Dadurch muss der Körper kompensieren und es können klassische Beschwerdebilder auftreten. (siehe vorherige Seite) Zusätzlich verkleben auch die Faszien und begünstigt Verspannungen im Körper, was ebenso zu Beschwerden und Schmerzen führen kann.

 

Ich hoffe, ich habe für euch kurz und verständlich zusammengefasst was im Körper durch zu langes Sitzen passiert und welche Beschwerden entstehen können. Wer mehr zu dem Thema wissen möchte, für den habe ich unten einen Buchtipp.

 

Was können wir nun tun um Beschwerden vom Sitzen vorzubeugen?

Die Antwort ist: Bewegung!

In den nächsten Wochen bekommt ihr von mir Tipps und Übungen, die euch Fit im Büro machen!

 

 

Buchtipp:  Sitzen ist das neue Rauchen

 

Buchtipp: Sitzen ist das neue Rauchen

 

 

 

Kommentar
1
Fit im Büro oder Homeoffice - Richtiges Sitzen und Stehen - Philipp Troschl

[…] jemand “richtig” und die meisten Menschen fallen wenn sie länger sitzen in eine der drei klassischen Fehlhaltungen. Siehe letzter Beitrag.  Das wiederum bringt viele Beschwerden mit sich. Diese sind zwar alleine durch richtiges sitzen […]

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